Heinrich Böll; Ein streitbarer Schriftsteller mit moralischen Grundsätzen
24. April 2017, Goethe Institut Thessaloniki (Vasilissis Olgas Str. 66), 19:30 Uhr
Anläßlich der 100. Wiederkehr von Heinrich Bölls Geburtstag (1917-1985) wollen die Heinrich Böll Stiftung Griechenland, das Goethe Institut Thessaloniki , die Griechische Gesellschaft für Germanistische Studien und das Generalkonsulats Deutschlands am 24. April 2017 Werk und Wirkung des Schriftstellers und Literaturpreisträgers würdigen mit einer Diskussion zur Rolle des engagierten Schriftstellers in Europa heute.
Heinrich Böll, der nach dem zweiten Weltkrieg als erster deutscher Schriftsteller 1972 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt wurde, war ein großer Moralist und überzeugter Europäer. Er nahm Stellung und zeigte Haltung – gegen die autoritäre, konservative Adenauer-Republik, gegen die Wiederaufrüstung Deutschlands und für eine offene, demokratische Streitkultur. Und er war ein großer Polemiker, der mit allen Mitteln eines Schriftstellers die falsche Höflichkeit und die Faulheit des Gedankens bekämpfte. Er griff an und wurde heftig angegriffen. Zur Freiheit des Schriftstellers schrieb er: „Er muss zu weit gehen, um herauszufinden, wie weit er gehen kann.“ Deshalb sprach Heinrich Böll in personam, er sagte und schrieb „ich“. Damit machte er sich wie nur wenige andere angreifbar. Streitbarkeit und Engagement – diese Haltung Heinrich Bölls ist im Europa von heute, in dem sich so viele Menschen verächtlich von Politik und Europa als Elitenprojekt abwenden, mehr denn je gefragt!
Programm
19:30 Begrüßung
Einmischung erwünscht! Der engagierte Autor Heinrich Böll
Tanja Dückers, Autorin und Journalistin, Berlin
Die Rezeption von Heinrich Böll in Griechenland und die Herausforderungen der Übertragung seiner Werke
Anthi Wiedenmayer, Ass. Prof. für Übersetzungswissenschaft, Aristoteles Universität Thessaloniki
Lesung einer Kurzgeschichte von Heinrich Böll
20:30 Haltung zeigen! Die Rolle des engagierten Schriftstellers in Europa heute
- Nikos Sevastakis, Autor, Thessaloniki
- Eleni Georgopoulou, Assist. Prof. für Literatur- und Kulturwissenschaften, Aristoteles Universität Thessaloniki
- Tanja Dückers, Autorin und Journalistin, Berlin
Moderation: Elke Sturm-Trigonakis, Associate. Prof. für Vergleichende Literaturwissenschaft, Aristoteles Universität Thessaloniki
Abschließend Cocktailempfang gegeben von Walter Stechel, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Thessaloniki.
Die Einladung und das Poster finden Sie hier
Schließlich wird das mit der Unterstützung des Allgemeinen Konsulats der Bundesrepublik Deutschland begriffen, es wird simultan deutsch-griechisch übersetzt.
Hier können Sie die Documentation der Verstaltung sehen